Ein Rückblick: eine Woche Ubuntu-Netbook-Remix

Ich hab jetzt seit einer Woche ein Netbook im Einsatz. Es ist also Zeit für einen kleinen Rückblick. Erstes Fazit: arbeiten auf der Seashell macht Spaß. Besonders da es momentan noch wirklich Arbeit ist. Es braucht eine weile bis man sich Ubuntu so angepasst hat, das es so läuft wie man es wirklich will. Besonders die Optimierung auf „Sparsamkeit“ ist noch (Konsolen) Arbeit. Daneben lassen sich hervorragend Texte schreiben, Mails lesen und im Internet surfen.

Neben der Tastatur und dem Display überzeugt vor allem der Netbook-Remix selber. Diesen muss man in zwei Bereiche teilen: Kernel/Unterbau und GUI.
Der Kernel im Netbook-Remix samt die ihm umgebene Konfiguration aus Daemons ist nicht „optimal“. Was aber nicht weiter verwundert, es zwar ein optimierter aber immer noch „allgemeingültigen“ Kernel eingesetzt. Auch der Xserver läd noch alle Module/Treiber um eine Nvidia, ATI oder sonst irgendeine Karte zu befeuern. Dies ist dem Umstand geschuldet, das es sich beim Netbook Remix um eine „große“ Distribution handelt, keine optimierte Spartenvariante. Das ließ sich aber schnell ändern. Mit „wenigen“ Handgriffen war der „allgemeine“ Kernel gegen einen EeePC-Kernel ausgetauscht, der ist nicht nur kleiner sondern spart auch Strom. Auch sonst ließ sich der Unterbau mittels aptitude und Config-Scriptes sehr komfortabel an die Bedürfnisse anpassen. Momentan hab ich das Gefühl eine Betriebssystem zu haben, was sich „fast“ perfekt an die vorhanden Hardware angepasst hat. Noch ein zwei Ecken weg schleifen (Softkey zum laufen bringen) und ich bin wunschlos glücklich.

Bei der Oberfläche überlebte ich einige Überraschungen. Ich war mit der Einstellung „ran gegangen“ Ubuntu zu installieren (da es noch kein Xubuntu Netbook-Remix gibt) und das enthaltene Gnome schnellstmögliche runter zuschmeißen und gegen Xfce zu tauschen. Da dies ja ressourcensparender ist und mehr „KDE-like“. „Gnome ist halt hässlich“. Naja es kam alles ein wenig anders. Beim Zwangsboot von Windows merkte ich das erste mal, dass eine Standard Desktopoberfläche auf einen 10“-Display alles andere als optimal ist. Die Fensterleiste zu breit, dass „Windowing“ zu platz verschwendend. Von 600 Pixeln (vertikal) gehen alleine schon knapp 100 Pixel für „Startleiste“ und „Fensterrahmen“ drauf. Nach der Installation von Ubuntu war ich erstmal schockiert von der Farbgebung. Ich mochte dieses grau in braun noch nie… Durch das Fehlen der Netzwerkfunktionalität war ich gezwungen erstmal mit dieser Oberfläche zu arbeiten, wenn auch nur in der Konsole. Nach den ersten Stunden (2-3) hatte ich Netzwerk und machte meine Drohung war. Einmal den Befehl ausgeführt, der mir GNOME runter schmeißt und XFCE draufhaut. Ohne Seil und doppelten Boden. Weg mit dem braunen Brei, her mit der … Desktopoberfläche… Nachdem ich die erste Stunde mit XFCE gearbeitet hatte (Einrichten, gestalten und auf Energiesparen trimmen) stellte ich fest, dass sich mein erster Eindruck bestätigte. Irgendwie fühlte sich das alles unrund an. Das ständige überlagern von Fenstern, das schieben und anordnen war ein Krampf. Ich verwarf das alles und installierte Ubuntu nochmal neu. Nachdem ich mich mit den Braun angefreundet hatte (mittlerweile empfinde ich es sogar als angenehm) stellten sich die Vorteile des Oberflächendesign noch stärker heraus. Bis auf ein paar nicht angepasste Dialoge (oder die Möglichkeit zu große Dialoge zu scrollen) wirkt alles aus einem Guss und aufeinander angepasst. Sogar mein Lieblingsbrowser lässt sich mit Skin wunderbar in die Oberfläche integrieren. Als Zentrale Anlaufstelle habe ich den Gnome-Netbook-Launcher wirklich ins Herz geschlossen. Anfangs wirkte das Ding überflüssig wie ein Kropf, mittlerweile findee ich das „OnScreen“Menüunervig.. Bei der kleinen Auflösung hat man oft Überblendungen oder „aufploppen“ an stellen wo man das Menü nicht erwartet. Wenn ich raus gefunden hab wie ich den Launcher auf Tastendruck einblende verschwindet das Menü endgültig…