Wenn man den Ubuntu LTS auf einem Server einsetzt hat mein ein relativ ruhiges Leben. Es gibt kaum wartungsaufwand, da sich die Updates automatisch einspielen (wenn man das will), nur ab und an sollte man den Rechner neustarten.
Will man die Maschine jedoch auf die neue Version hochziehen ist Arbeit angesagt. Ob man nun das Upgrade macht oder ein blankes System aufspielt. Beides kostet Zeit und eine Downtime. Kann man ein ersatzsystem sein eigenen nennen oder eine Weile auf die Services verzichten ist das keine Problem, leider ist dem selten so.
In meinem Fall geht ohne meinen Ubuntu-Server gar nichts und für eine komplettes Spiegelsystem hab ich weder Geld noch Platz. Ich brauchte einen Weg um die Downtime für die gesamte Familie auf unter 4 Stunden zu drücken. Kurz der WLAN Wecker sollte am nächsten Morgen wieder wecken. (Ubuntu-Server = Radius, MediaStorage und MediaServer)
Was es dazu braucht ist ein Software-Raid (Mirror) eine zweite Maschine und eine Virtuelle-Umgebung die eine physikalische Platte „durchreichen“ kann.
Der Trick ist einfach. Man baut im laufenden Betrieb eine der Mirror-Platten aus. Das kann jeh nach Konfiguration (kein HotSwap, „umbauarbeiten“ notwendig) eine kurze Downtime bedeuten. Anschließend schließt man die Platte an einem anderen Rechner an und haut ein VM-Host seiner wahl drauf. Dieser sollte direkt mit Physikalischen Platten umgehen können. (VMWare, VirtualBox) Nun muss man nur noch eine VM erzeugen und anschließend von der Platte booten. In meinem Fall funktionierte das tadellos. Der virtuelle „Server“ meckerte zwar eine defekten Raid und fehlendes Netzwerk an, aber das ließ sich schnell beheben.
Ab diesem moment kann man in aller Sehlenruhe sein Upgrade einspielen oder gleich den ganzen Server neu aufsetzen.
Anschließen muss man nur die eigentliche Hardware runterfahren. Die noch aktive Platte ausbauen und (ganz wichtig) die RAID-Header-Informationen löschen (mdadm –zero-superblock). Die „VM“-Platte wieder in den Rechner einbauen durchstarten und hoffen dass man alles richtig eingerichtet hat. Wenn alles klappt bootet der Rechner ohne murren durch, man richtet den RAID wieder ein und hat eine Downtime von unter einer Stunde.