Servergespeicherte Profile mit unison

Da CSync leider nicht meine Erwartungen erfüllt hat bzw. nicht im Ubuntu-Repository versorgt wird musste ich mich vor ein Weile nach Alternativen umschauen.

Dabei bin ich auf Unison gestoßen. Installiert man es auf Client und Server kann man via ssh sehr schnell große Datenmengen in beide Richtungen abgleichen. Man kann sogar eine Konfliktlösungsstrategie angeben, falls es sowohl auf Server als auch Clients zu Änderungen kam.
Mittels Exclude-List kann man gezielt steuern was übertragen werden soll. Sogar via Regex.

Beispielconfig:

root = /home/myuser
root = ssh://myuser@myserver.local//path/to/storage
batch = true

ignore = Path .unison
ignore = Path .kdevduchain
ignore = Path .kde*/cache-*
ignore = Path .kde*/socket-*
ignore = Path .kde*/tmp-*
ignore = Path .kde/share/apps/amarok/albumcovers
ignore = Path .kde/share/apps/nepomuk
ignore = Path .kde/share/apps/akregator/Archive


ignore = Regex [^\.].* # alle Dateien die nicht mir . beginnen werden ignoriert.

Das ganze kann man ohne Probleme über ein Skript beim Start oder Login automatisieren:

/usr/bin/unison sync_homedir -silent -prefer newer -times

Bleibt nur noch das Problem wie man den ssh-Daemon auf der Server-Seite dazu bekommt ohne weitere Passwortabfrage eine Verbindung zuzulassen. Da gibt es verschiedene Varianten wie z.b. das Public-Key-Verfahren (wobei der keyring automatisch aufgemacht werden muss) oder GSSAPI. Letztere ist relativ bequem einzusetzen, wenn man mal einen Kerberos eingerichtet hat. Dann muss man einfach folgende Konfiguration im SSH Daemon vornehmen.

# Kerberos options
KerberosAuthentication yes
KerberosGetAFSToken yes
KerberosOrLocalPasswd yes
KerberosTicketCleanup yes

# GSSAPI options
GSSAPIAuthentication yes
GSSAPICleanupCredentials yes

Anschließend akzeptiert der SSH Daemon nach einem Neustart auch Kerberos Tickets anstatt ein Password abzufragen.

Aquaero – einmal Lüftersteuerung bitte

Diesmal ein (noch) nicht Linux bezogenes Thema.

Alle Rechner die ich mir in letzter Zeit aufgebaut habe, habe ich immer auch dahin gehend optimiert, möglichst geräuscharm zu sein. Das Spektrum reicht von „kaum Wahrnehmbar“ (HTPC – *grml* Asus…) bis „nicht vermeidbar“ (14 HDDs erzeugen Vibrationen und Wärme…). Immer eine große Hilfe war mir dabei Produkte von Aquacomputer. Da ich mittlerweile ein kleines Vermögen bei der Firma gelassen habe, will ich mal meine Erfahrung für all die Kundtun, die mit dem Gedanken spielen, Produkte von dieser Firma zu erwerben.

Aquacomputer ist eine der wenigen deutschen Firmen die Computerbauteile (im entferntesten Sinne) in Kleinserie für den Endnutzer fertigen. Die Produktpalette von AC dreht sich dabei komplett um das Thema „Wasserkühlung und Steuerung“. Von Pumpen über Radiatoren bis hin zu Steuerungen/Reglern wird alles angeboten was man so braucht. Die Produkte sind alle hochwertig und passgenau verarbeitet, und machen Optisch einiges her. Zu beanstanden hatte ich nie etwas (von fehlenden Schrauben mal abgesehen).

IMG_20130223_13_57_39Besonders zu erwähnen ist die Aquaero 5. Diese „Lüftersteuerung“ setzt sich von ihrer Konkurrenz vor allem durch ihre Konfigurierbarkeit aus. Preislich liegt sie mit anderen Produkten auf einer Linie, ich hab aber keine andere Steuerung gefunden die so viele Regelungsmöglichkeiten bietet. 8 Temperatursensoren (die einzige Eingangsgröße die Einfluss auf Ausgangswerte nehmen kann) können direkt angeschlossen werden, wer mehr braucht, kann sich Erweiterungsmodule dazu stecken. Vier Lüfter kann die Steuereinheit direkt Versorgen (auch das kann man erweitern). Leider nur einen davon im PWM – Modus. Alle Ausgänge sollen 1,65 A bieten. Man kann also mehre als nur einen Lüfter pro Kanal antreiben. Kaufgrund und vor allem Empfehlenswert ist für mich aber die Steuereinheit selber. Es werden fünf Reglertypen angeboten, wobei jeder der angebotenen Hardwareausgänge angesteuert werden kann (LED, Lüfter, PWM-Leistungsausgänge):

  • Vorgabewert: Ausgang mit x% Leistung
  • Zweipunkt Regler: bei Temp x1 einschalten und bei Temp x2 auschalten.
  • Kurveregelung: bei Temp X -> Leistung y
  • Sollwert/PID-Regler: Versucht die eingestellte Temperatur zu „halten“.
  • LED-Regler: Kennt drei Bereiche (zu kalt, optimal, zu heiß) und kann entsprechend drei Ausgänge ansteuern.

IMG_20130223_13_54_43Der PID-Regler hat es mir angetan. Kurz und knapp: wenn man den PID Regler richtig einstellt, das braucht eine Weile, werden die Lüfter nur dann hochgedreht wenn sie gebraucht werden, anschließend wird die Lüfterleistung und Temperatur auf den Sollwert „eingeschwungen“ (im wahrsten sinne des Wortes). Dies hat z.B gerade bei „AlwaysOn“ Festplatten den Vorteil, dass man die optimale Betriebstemperatur einstellt und halten kann. Das ist materialschonend und erhöht die Lebenserwartung. Meine Serverplatten werden seit zwei Jahren konstant im Bereich 35 bis 40°C gehalten, unabhängig ob sie gerade belastet werden oder in Ruhe sind. Auch Schwankungen der Außentemperatur können bis zu einem gewissen Grad gut kompensiert werden.
Die AE5 wird in mehreren Versionen angeboten. Meine präferierte Version war eigentlich die LT Version. Bei dieser Version bekommt man nur eine Platine ausgeliefert. Parametriert und überwacht wird die AE5 via USB. Eigendlich ideal für Server die remote Verwaltet werden und HTPCs die keine 5 1/2 Zoll Slot zu verschenken habe. Leider wird von Aquacomputer kein Linux Support geliefert, so dass man zwingend Windows braucht um die AE5 initial zu konfigurieren. Die anderen beiden Versionen werden mit Display und Bedienknöpfen samt Edelstahl-Einbaurahmen geliefert. Die teuerste Version bringt gleich noch eine IR-Tasturvernbedienung mit.

Verbaut habe ich die AE5 drei mal. Einmal eine LT in meinem HTPC, wo zwei kleine Lüfter so geregelt werden, so dass das eigentlich „lüfterlose“ Board AT5IONT sich nicht über 60 Grad aufheizt. Die AE5 dafür zwar auf den ersten Blick oversized , im nach hinein ist es meiner Meinung nach das schwierigste Setup. Der HTPC steht im Wohnraum und darf kein Geräusch von sich geben. Die AE5 war die einzige Steuerung, für die ich kein Laufwerkslot brauchte und die Lüfter quasi Stufenlos Aussteuern kann. Dies gelingt ohne Probleme. Einmal korrekt eingerichtet, verrichtet die AE5 ihren dienst seit gut einem Jahr ohne ein Aufhäulen eines Lüfters oder abrauchen des Boards.

Daneben kommen noch zwei weitere AE5 mit Display in meinem Server als auch meinem Desktop PC zum Einsatz. Beide Setups sind nicht weiter erwähnenswert. Beim Server werden insgesamt 6 Lüfter Zonenweise so aus gesteuert, dass die oben erwähnte Betriebstemperatur der Platten gehalten wird. Im Desktop kann die AE5 ihr vorgesehenes Potential auspielen und neben 4 Lüftern auch noch eine ganze Wasserkühlung mit überwachen. Auch dieses System wird wie Vorgesehen ohne Lärm auf den vorgesheen Temperaturen gehalten.

Aquastream quer verbautAquastream und Aqualis aufrecht verbautNeben der AE5 ist noch die Aquastream XT-Pumpe als „intelligentes Bauteil“ erwähnenswert. Diese gibt es in drei Varianten. Bautechnisch handelt es sich immer um die gleiche Pumpe, es werden per Software nur neue Steuerfeatures freigeschaltet. Die kleinste Variante agiert „nur“ als Regelbare Pumpe. Die Pumpfrequenz kann von 50Hz (leiser als das Festplattenbrummen) bis 75Hz (höhrbar/vergleichbar mit guten CPU Lüfter). Die Pumpe kann dabei via Aquabus an die AE5 angeschlossen und über diese Konfiguriert und Überwacht werden. Die beiden teureren Versionen bietet dann noch manuelle bzw. temperaturgesteuerte Lüftersteuerung.