Ich hab seit einiger Zeit einen FreeRadius-Server um mein WLAN abzusichern und mein VPN Zugang zu regeln. Das System war so konfiguriert, dass der Client ein Zertifikat vorzeigt, einen Tunnel aufbaut und dann via EAP/PAP autorisiert wird. Das Gruppenmanagement übernahm dabei LDAP und die das Passwort wurde via Kerberos geprüft. Alles in allem sehr flexibel aber auch sehr komplex. Vor allem der LDAP Server störte mich doch extrem. Zum einen ist der so ganz anders zu konfigurieren und zu verwalten, als alle anderen Dienst ein meiner Landschaft, zum anderen hab ich ihn nie so richtig verstanden. Kurz der musste weg. Ich wollte aber weiterhin die Option haben, eine Nutzer via VPN auf Subnets „Zugang“ zu lassen aber vom Heimnetz „Sicher“ fern zu halten. Insofern man den aktuellen FreeRadius einsetzt bietet dieser eine sehr elegante Möglichkeit an, dass auf Zertifikatsbasis zu lösen.
Der Grundgedanke: Insofern man der CA wirklich vertraut bzw. die CA selber stellt, kann man davon ausgehen, dass ein Client nur das Zertifikat hat, dass er haben darf. Verlust und Diebstahl wird über eine aktuelle „Revocation Liste“ gelöst. Vertraut man der CA, kann man somit die Zugangsinformationen ins Zertifikat hinterlegen. Zum Beispiel kann man das OU (OrganisationUnit) oder gar das CN Feld nutzen. In meinem Fall, hab ich mich auf das CN Feld bzw den ganzen Zertifikats-Pfad verlassen. Meine Netz ist in verschiedene Bereiche getrennt: Sicher, Gesichert, Offen (Radius entfällt). Alle Clients haben schon jetzt Zertifikate die wie folgt aussehen: hostname.sicher.ca oder bekannter.gesichert.ca. Ich musste den Radius nur noch dazu bekommen, dass ein Client der in das „Sichere“ Netz will auch ein „sicher.ca“-Zertifakt vorweißt.
Umsetzung: Was man vorher braucht, ist ein Radius der TLS beherrscht. Das wird hier beschrieben: Ubuntusers:Wiki – FreeRadius. Läuft der TLS Modus stehen nun eine Reihe von Variablen innerhalb der FreeRadius-Configuraiton zur Verfügung. Eine komplette Liste konnte ich nicht auftreiben aber laut einigen Mailinglisten sind die folgenden Variablen wohl verfügbar:
- TLS-Cert-Serial
- TLS-Cert-Expiration
- TLS-Cert-Issuer
- TLS-Cert-Subject
- TLS-Client-Cert-Serial
- TLS-Client-Cert-Expiration
- TLS-Client-Cert-Issuer
- TLS-Client-Cert-Subject
Interessant ist die TLS-Client-Cert-Subject – Variable. Diese stellt das Subject via String zur verfügung. Jetzt muss man nur noch mittels RegExp seine gewünschte Prüfung durchführen. Dass kann dann so aussehen.
authenticate { Auth-Type eap { eap if ( Huntgroup-Name == 'sicher' && "%{TLS-Client-Cert-Subject}" =~ /\/CN=.*\.sicher\.ca\// ) { ok } else { reject } } }
Die „Huntgroup“ ist eine Eigenschaft die durch beliebige Regeln vorher gesetzt wird. In meinem Fall sieht die Regel so aus:
atlantic NAS-IP-Address == 10.11.1.2, NAS-Identifier == "sicheres-lan"
Was folgt ist folgende Prüfung. Wenn eine TLS-Verbindung über einen Zugangspunkt mit der IP 10.11.1.2 und NAS-ID (vorher vereinbart) „sicheres-lan“ ankommt muss das CLientZertifikat auf „*.sicher.ca“ ausgestellt sein. Alles andere wird abgeleht. Mann kann da noch weitere else-Zweige einbauen. Aber das Prinzip bleibt das gleiche.
Sehr interessanter Blog. Danke dafür. Mich würde aber interessieren wie diese Attribute in das Zertifikat kommen. Die Standard Templates, oder die Standard Konfig von openssl geben diese Optionen ja nicht her. Im INet kann ich dazu auch nichts finden.
Über eine Erklärung oder Verweis auf Informationen darüber wäre ich sehr dankbar da ich mit dem Gedanken spiele diese Art und Weise bei uns in der Firma einzusetzen.
Danke und LG
Doch das ist das ganz normale CN Attribute