Media-PC (HTPC) marke Eigenbau.

Seit nunmehr zwei Monaten schraube ich an einem MediaPC/HTPC auf basis LucidLync, XBMC und VDR. Es gibt zwar einen Haufen spezialisierter Distributionen wie mythTV, yaVDR, GeexBox usw. Oder man kauf gleich eine spezielle Box beim Hardwarehändler seiner Wahl. Ich hab mich für den Eigenbau entschieden. Beginnen möchte ich mit der Hardware. Verbaut habe ich folgendes:

  • Asus AT3IONT: Atom 330: Ein lüfterloses „all in one“ Motherboard mit einem PCI-E Port. Einziger negativpunkt: Der RAM-Controller kann nur mit 32Bit adressieren. Soll heißen, man hat zwar einen 64 Bit Chip, kann 4GB stecken, es werden aber nur 3GB angesprochen (auch mit PAX)
  • Lian Li PC-C39B: Zu diesem Chassis hab ich eine gespaltene „Meinung“. Auf der einen Seite ist das Chassis qualitativ hochwertig verarbeitet, sieht schick aus und das Design ist LianLi-typisch gut durchdacht. Auf so engen Raum hab ich noch nie so frei Hardware einbauen können., ohne mir dabei die Finger zu verbiegen. Der Haken an dem Chassis ist die mitgelieferte Fernbedienung. Es handelt sich dabei um eine RF-Fernbedienung (TSBX-2404). Was an sich genial ist, da man keine Sichtverbindung zum Empfänger braucht. Es braucht auch keinen LIRC, da der Receiver Tastencodes sendet, dummerweise auch welche mit 2Byte, die der XServer nicht verarbeiten kann. Richtig doof kommt aber der Verbauort. Man merkt, dass das Case früher mit einer IR Fernbedienung ausgeliefert wurde. Es wurde eine kleines Acryl-Fenster auf der Front vorgesehen, wohinter der Receiver montiert ist. Blöd nur, dass RF-Signale sich für Acryl nicht interessieren. Schon eher für ein vollständig geschlossenes Alu-Case. Mann nennt so was in der Physic auch Faradayscher Käfig. Die Folge: die Reichweite sinkt auf unter 2 Meter, ist lagebedingt und es macht keinen Spaß das Gerät zu bedienen.
  • IR – Adapter: Als Ersatz für den verbauten RF – Controller hab ich mir einen RC6 IR-Controler verbaut.
  • Logitech Harmony One: Eine teure Fernbedienung. Logitech halt. Aber Logitech Like richtig schick, richtig praktisch. Über Umwege (Concordance) auch unter Linux programmierbar.
  • Thermaltake Litepower 350W. Sehr leises Netzteil nicht zu hören.
  • CZ Agility2 E 2,5″ SSD 60 GB: Will SSDs haben 3 Vorteile: sie sind Lautlos, extrem schnell (diese hier 250MB/s read), brauchen kaum Strom. Letzteres ist bei Festrechner uninteressant. Der Rest macht die Dinger echt praktisch. Booten in 3 Sek (nach BIOS) und absolut keine Geräuschkulisse
  • Seagate ST3250311SV 250GB: für Mitschnitte oder lokalen Cache (dazu später mehr) braucht es etwas mehr Platz.

Als Distribution kommt Ubuntu 10.04 Lucid Lynx zum Einsatz. Allerdings mit Einschränkungen. Anfangs versuchte ich mein Glück mit dem NetbookRemix. Es stellte sich jedoch bald herraus, dass einfach sehr viel mit installiert wird, was man auf einem HTPC einfach stört, ihn bremst oder anderweitig unbrauchbar ist. Zu nennen währe da der Auto-Mount sammt Notification. Dieser brachte immer XBMC in den Background. Alles in allen war es einfacher, alles komplett selber aufzusetzen als den UNR abzuspecken. Ich hab mit der Alternate-InstallCD ein reines KonsolenSystem installiert (im BootMenu F4 drücken und dann „Nur Konsole“). Dieses System ist innerhalb von einer Sekunde einsatzbereit (Login-Prompt). Als erstes brauch man den NoDM. Das ist eine „Display-Manager“ der zum Ziel hat, kein DisplayManager zu haben 😉 Kurz es gibt keinen Loginsreen. Es wird einfach eine Default-Session mit einem vordefinierten Nutzer gestartet und doe .xsession datei ausgeführt. Alles ohne Passwort. Bei der Installation wird gleich der XServer mitinstalliert und man hat eine „grafische Oberfläche“ . Nun noch den NVidia-Treiber installiert (kostet beim boot ca 1 Sek). Anschließend nach dieser Anleitung XMBC und VDR installiert.

Danach noch HAL, LIRC und DBUS nachinstallieren und schon hat man ein Funktionierendes MediaCenter mit XBMC und VDR. Und man muss gestehen XBMC ist ein extrem schicker Eyecandy…

Ein hinweis noch, sollte XBMC den HTPC nicht herrunter fahren könne, muss man sich noch dieses Kniffes betätigen damit das auch funktioniert.

Logitech Harmony One

12 thoughts on “Media-PC (HTPC) marke Eigenbau.”

  1. 350W? Wozu braucht ein so sparsames System ein so überdimensioniertes Netzteil? Damit später auch der 42-Kern Atom läuft? 😉
    Ansonsten schickes System!

    mfg Bean

  2. Eigentlich wollte ich noch einen Heizstrahler dran klemmen… Spaß bei Seite, als ich das System zusammengestellt habe, hab ich einfach keine namenhaften Hersteller gefunden die ein 100W oder 200W Netzteil in ATX Form angeboten haben.

  3. Du schreibst, dass die Harmony One auch mit ‚Concordance‘ probgrammierbar ist (über Umwege).

    Auf der Concordance Homepage hingegen wird sie noch als ’not working‘ eingestuft. http://www.phildev.net/concordance/supported_models.shtml

    Ganz Du mir explizit bestätigen, dass die Harmony One nun unter Linux programmierbar ist? Bedeutet ‚Umwege‘ für Dich? Ist Concordance der Umweg, oder muss ich mir ne gepatchte Concordance Version installieren?

  4. Es ging eine zeitlang mal (mehr schlecht als recht) nach dem letzten Harmony update (ich weiß leider nichts mehr wann, Logitech spielt die ungefragt ein) geht da nichts mehr. Aktuell ist der stand: du kannst unter linux alles Programmieren (weboberfläche) brauchst zum übertragen des profiels aber eine windows-installation (vm oder zweitinstall)

  5. Danke für Deine Antwort.

    Da ich eine Logitech Air / DiNovo Edge Kombination habe, gehört die Harmony One schon beinahe dazu.

  6. Was meinst du mit „Als Ersatz für den verbauten RF – Controller hab ich mir einen RC6 IR-Controler verbaut.“ – hast du den IR-Empfänger in das Gehäuse gebaut und den RF-Receiver rausgeschmissen? Bin die ganze Zeit am überlegen, ob ich mir das Gehäuse kaufen soll, sieht einfach schick aus, aber die Berichte über die katastrophale RF-Fernbedienung schrecken mich einfach ab und einen extern IR-Empfänger will ich eigentlich auch nicht unbedingt (dann sieht’s eben nicht mehr sooo schick aus).
    Es gibt irgendwie nicht viele Cases, die flach sind und nen IR-Empfänger haben, außer vielleicht noch Antec MicroFusion – das leider silber/schwarz statt komplett schwarz ist 🙂

  7. OK, danke für den Link und die Info. Bleibt natürlich noch die Frage, ob sich der interne IR-Empfänger auch irgendwo festmachen lässt und in das Gehäuse reinpasst. Hat da jemand Erfahrungen?

  8. Mit ein bisschen handwerkerischem Geschick (was ich nicht habe) ist das möglich. Ich hab es nicht gemacht. weil der Sensor ca 10mm hinter dem Fenster sitzen würde und somit den „Sicht-Winkel“ einschränkt. Die externen IR-Sensoren haben gefüllt 120°

  9. Aktuell werkelt eine Sundtek MediaTV Pro (Analog, DVB C/T). Die funktioniert unter Linux prima. Es ist ein extra Backend nötig. Installiert sind VDR und TVheadend letzteres nutze ich aktuell

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