Das erste was nach der Installation der Hardware auffällt ist, dass der Boot-Vorgang extrem viel länger dauert. Beim ersten Start hat es locker 30 Sek gebraucht, bis das BIOS des RAID-Controllers durch war und mein Server endlich ins Linux gebootet hat. In den folgenden Boots wird das nicht viel besser.
Die Installation des 9650 ist unter Ubuntu 9.04 denkbar einfach. Auch alle anderen Distributionen werden (wenn auch nicht offiziell) ohne Probleme unterstützt. Einzig die Kernelversion 2.6.14 oder die entsprechenden Treibermodule werden vorausgesetzt. 3Ware bietet drei Möglichkeiten den RAID-Controller zu administrieren. BIOS, CLI und die 3DM -genannte webbasierte RemoteManagement – Konsole. Die Installation erfolgt problemlos, einzig eine „echte“ JavaRuntime und das Programm „bc“ werden benötigt. Beide sind aber im offiziellen Repository enthalten und man gefährdet seinen Server nicht mit Fremdquellen. Ein „kleines“ „aptitude install“ vorneweg und die Installation kann beginnen.
Hat man eine grafische Oberfläche kann man das Setup einfach so starten, steht einem nur ein Kommandozeilen-Terminal zur Verfügung muss man noch den Parameter „-console“ anhängen. Anschließend führt ein Assistent durch die Installation und nach „wenigen“ Minuten steht einem der RAID-Controller in vollen Funktionsumfang zur Verfügung.
sudo aptitute install bc
tar xfvz 3DM2_CLI-Linux-x86_64-9.5.2.tgz
sudo ./setupLinux_x64.bin -consol
Jetzt wird man durch den Assistenten geführt. Das dauert wie gesagt ein paar Minuten. Anschließend ist alles nach Wunsch installiert und konfiguriert. Will man nachträglich etwas ändern so findet man das Config-File unter /etc/3dm2/
Man muss nur noch dafür sorgen, dass die Remote – Konsole auch automatisch gestartet wird. Leider ist der mitgelieferte Startscript, der auch brav unter /etc/init.d abgelegt wird, nicht ganz Standardkonform. Es fehlen die Angaben zu Required-Start und Required-Stop. Ergo schnell die Datei mit einem Editor der Wahl geöffnet und den Header angepasst.
#!/bin/sh
#
# 3dm2: Starts the 3ware daemon
#
# Author: Michael Benz
#
# Default-Start: 3 4 5
# Default-Stop: S 0 1 6
# Required-Start: $network $remote_fs $syslog
# Required-Stop: $network $remote_fs $syslog
# Provides: tdm2
# Short-Description: 3ware Daemon
# Description: Start the 3dm2 application which logs the current state
# of the 3ware DiskSwitch controller card, and then polls
# for state changes.
#
# config: /etc/3dm2/3dm2.conf
Zeile 9 und 10 sind von mir eingefügt. Anschließend folgenden Befehl ausführen.
sudo update-rc.d tdm2 defaults
Nun startet die Remote-Konsole automatisch beim Systemstart mit.
Für den ersten Test startet man entweder neu oder ruft den Script manuell auf.
/etc/init.d/tdm2 start
Wenn man die Konsole aufrufen will muss man beachten, dass nur HTTPS anfragen beantwortet werden. Nach dem Login (Standartpassword: 3ware) sollte man sofort die Passwörter ändern und ein BIOS-Update einspielen. letzteres bedarf leider eines Neustarts.
Anschließend kann man seine RAID-Arrays konfigurieren.