Seit dieser Woche laufen bei mir die Updates auf das neue Ubuntu 14.04. Den Anfang machte gestern mein Server (nach „langer“ Vorbereitung). Nach diversen Problemen bei den letzten Updates hatte ich diesmal alle Vorbereitungen getroffen um die Ausfallzeit so „unauffallig“ wie möglich zu gestellten.
Wichtige Dienste wie Kerberos, Radius usw sind mittlerweile auf eigene Maschinen ausgelagert worden.
Der Server läuft mittlerweile auf einer „echten“ Serverhardware, inklusive Remote-Shell um im Fehlerfall eine lokale Anmeldung durchführen zu können.
Das größte Problem stellt der DNS-Server (Bind9) dar, der leider nicht auf einen meiner EdgeMax-Router zum Laufen zu bekommen ist. Fällt er längere Zeit aus, geht in meinem Heimnetzwerk nicht mehr viel.
Die Installationsroutine ist mittlerweile geübt. Manuell den aktiven Root-Raid 1 aufbrechen (Festplatte im laufenden Betrieb ausbauen). Anschließend wird die Platte direkt an eine VM weiter gereicht und das neue OS installiert. Die Installation verlief Problemlos, danach traten jedoch die ersten fehler auf. Wenn GRUB von einem RAD-Device starten soll, wirft er einen Fehler, bootet dann jedoch anstandslos weiter. Nach dem (erfolgreichen) Booten wird jedes „sudo“ von einer „memory leak“-Meldung begleitet. Diese wird durch das lib-pam-smb Paket verursacht. Nach dessen Deinstallation lief alles ohne Probleme weiter.
Einzig die Vergabe der Netzwerk-Interface Namen führte noch etwas zu Verwirrung. P4P1 hab ich so noch nie als Namen gesehen. Dem kann man aber mit einer passenden UDEV-Rule beikommen.
Der Tausch der Platten (diesmal bei ausgeschalteten Server) und der folgende „First Boot“ brauchten keine 5 Minuten. Bind und MySQL verrichtete sofort wieder ihre Dienste. Das mounten der XFS Laufwerke ging hingegen sofort auf die Bretter. Ein Blick ins „dmesg“ verrät, dass die Parameter „sunit“ und „swidth“ jetzt nicht mehr stillschweigend ignoriert werden, sondern der mount einfach abgebrochen wird. 5 Minuten später war das Storage gemountet und NFS (inkl. Kerberos) verrichtete seinen Dienst. Ab hier merkten die Endanwender (Familie) von den Arbeiten nichts mehr. Mit zwei Ausnahmen (Logitech Media server/Samba) liefen alle externen Dienste nach ca. 20 Minuten wieder.
Mehr Aufwand machte nur der neue Apache. Konfigfiles müssen immer auf „.conf“ enden, sonst werden sie ignoriert. Blöd das man das nur indirekt mitgeteilt bekommt. Nach einer Stunde rummbasteln ging mir dann ein Licht auf. Eine weitere Stunde später liefen wieder alle internen Monitoring Sites.
Richtig übel hat mir jedoch der Logitech Media Server mitgespielt. Der war am Abend gar nicht mehr zur Zusammenarbeit zu bewegen. Alle Squeezeboxen mussten manuell auf den Server von Logitech umgestellt werden. Da das Logging des Logitech Media Servers nicht sehr ergibig ist, konnte ich erste nach ein bisschen rumm probieren raus finden, dass die aktuelle Version 7.7.3 einfach nicht auf Ubnntn 14.04 lauf kann (Perl Version). Erst das Installieren des Nightly-Builds brachte Besserung,
Samba verrichtete zwar tadellos seinen dienst, jedoch waren die angeschlossenen Windows-Instanzen nicht mehr dazu zu bewegen sich an der Domäne anzumelden. Genauer gesagt konnte keine „Vertrauensstellung hergestellt werden“. Ein „rummfrickeln“ in den Untiefen der WindowsEinstellungen (regedit und policykit) brachten keine Besserung. Da ein Anmelden (Aufnehmen) in die Domäne klappt und auch ein Zugriff von Windows auf Samba hab ich nach 2 Stunden rumprobieren meine arbeiten eingestellt.
Kurzfazit: Ich hatte mehr „Ärger“ als erwartet. Gefühlt hab ich von 10.04 auf 14.04 aktualisiert. Das lag aber weniger an Ubuntu, als an den verwendeten Software-Paketen, bzw. hat 12.04 damals schon veraltete Pakete verwendet und der Sprung war jetzt merklich. Jetzt muss sich das System im Langzeittest beweisen. Da hab ich nun weniger Bedenken. Mahl sehen ob ich eine Uptime > 6 Monate hinbekomme.
Wer, wie ich, eine eigene (private) CA betreibt, wird irgendwann mal überrascht feststellen, dass auch das Root-Zertifikat ausläuft. Standardmäßig nach 4 Jahren. Wenn plötzlich der Radius keine Clients mehr ins Netz lässt, wenn jede interne HTTPS-Verbindung auf Warnung läuft und man sich plötzlich wieder mit Notfall-Passwörtern anmelden muss, weiß man, dass man vergessen hat, sein Root-Zertifikat rechtzeitig zu erneuern.
Was bei einzelnen Clients noch mit vertretbaren Aufwand zu beheben ist, nervt beim Zwangs erneuern der CA doch ziemlich, besonders wenn man gerade etwas anderes vor hatte.
Für diesen Zweck hab ich mir ein kleines Script gebastelt, das via Munin alle Cert-Restlaufzeiten ermittelt und rechtzeitig Alarm schlägt.
Wer das Problem hat, dass bei iptables-Rules wie der folgenden keine (oder nur vereinzelt) Verbindungen nach draußen zustande kommen hat das gleiche Problem wie ich es hatte:
iptables -A FORWARD -m state --state ESTABLISHED,RELATED -j ACCEPT
iptables -A FORWARD -i eth1 -o pppoe0 -j ACCEPT
Die Regel besagt, alles von „Drinnen“ (eth1) nach „Draußen“ (pppoe0) zuzulassen und alle Pakete der Verbindungstatus als ESTABLISHED oder RELATED erkannt wird zuzulassen. Kurz: eine StateFull-Firewall die alles von drinnen nach draußen routet aber von draußen nur angefragtes rein lässt.
Wer auf etwas „stabilere“ (oder ältere) Software setzt (in Worten: debian squeeze) ist noch mit einem 2.6er Kernel unterwegs. Bei diesem sind die Module fürs ConnectionTracking wohl noch etwas schärfer/unbrauchbarer.
Erst mit folgendem Befehl verhält sich das ConnectionTracking wie man es erwarten würde:
OpenVPN liefert gleich eine ganze BuildChain mit um sich Zertifikate zu generieren und zu signieren. Leider hat man meist schon eine Infrastruktur (CA) im Feld mit der man seine Zertifikate signiert und verteilt. Bei mir habe ich das immer über das in Ubuntu mitgelieferte CA.pl Skript gemacht und die so erzeugten Zertifikate funktionieren gerade nicht in OpenVPN. Es kann zwar eine Verbindung aufgebaut werden aber ein TLS-Server-Check schlägt fehl. Um gültige Zertifikate zu erzeugen muss man folgendes machen.
in der /etc/ssl(openssl.cnf muss man eine neue Sektion anlegen. Am besten mit dem Namen „Server“ oder „OpenVPNHost“
[ server ]
basicConstraints=CA:FALSE
nsCertType = server
nsComment = "Some comment"
subjectKeyIdentifier=hash
authorityKeyIdentifier=keyid,issuer:always
extendedKeyUsage=serverAuth
keyUsage = digitalSignature, keyEncipherment
anschließend muss man das certifiacte wie folgt erzeugen:
openssl req -days 365 -nodes -new -keyout newkey.pem -out newreq.pem -extensions server -config /etc/ssl/openssl.cnf
openssl ca -days 1095 -extensions server -in newreq.pem -policy policy_anything -out newcert.pem
Das so erzeugte Zertifikat besteht auch einen TLS-Server-Check
Wer einen EdgeMax Router im Einsatz hat, kann über die Configschnittstelle seinen DHCP Server aufsetzten. Wer aber einen bestehenden DHCP Server migrieren will, wird blöde, alles über dieses Interface einzuhacken. Es geht auch einfacher. Die bestehende dhcpd.conf unter /config ablegen. Man kass es prinzipjell überall hinlegen, aber dort überlebt die Datei ein Firmware-Upgrade.
Anschließend die Datei /etc/init.d/dhcpd anpassen und von der automatisch generierten auf die /config/dhcpd.conf umbiegen. Wenn man im Configmenu den DHCP-Server abgeschaltet hat (kein Eintrag unter services) muss man nun noch den DHCP-Server beim Start mit starten lassen:
update-rc.d dhcpd default
Schon hat man seinen selbst-konfigurierten DHCP Server am Start.
Seit 14 Tagen verrichtet ein Router der Marke „EdgeMax Lite“ von Ubiquiti seinen Dienst in meinem Netzwerk. Hier eine kleine Zusammenfassung meiner Erfahrungen.
Kurzfazit: Dieser Router wurde darauf ausgelegt 1Gbit über alle drei Ethernet Interfaces zu routen. Dafür wurde auf die üblichen Dinge wie WLAN, integrierter Switch, TK-Anlage und weitere Features verzichtet. Wer hingegen einen leistungsstarken Router und nur „einen Router“ braucht, der liegt mit diesem Gerät goldrichtig.
Der EdgeMax Lite wird es als Produkt nicht leicht haben, dass wird schon bei einem einfachen Blick auf die Featureliste und Technischen Daten klar. Andere Produkte im 100€ Segment bieten für die „normale Nutzung“ wesentlich mehr zusätzliche Features. Spätestens 30 Minuten nach Inbetriebnahme dürfte der Normalnutzer entgeistert aufgeben und bereuen sich keine „Eierlegende Wollmichsau“ zum gleichen Preis gekauft zu haben. Wie ein solcher „Vergleich“ sich dann in einem Test niederschlägt, kann man bei SmallnetBuilder nachlesen. Den EdgeMax mit einer FritzBox zu vergleichen ist ungefähr so als wolle man einen Combi mit einem Sportwagen vergleichen. Das kann man machen, viel Sinn macht es aber nicht.
Ich hab mich für einen Einsatz des EdgeMax entschieden, da mein „alter“ Buffalo AG300H einige Features einfach nicht abdecken konnte. Das Killer-Feature war dabei der Routing-Durchsatzt. Ich wollte meinen Server von meinem lokalen LAN isolieren. Etwas was jeder IT-Azubi im ersten Lehrjahr lernen sollte. Mit dem Buffalo war das nicht möglich. Ein frisches OpenWRT mit geflushten Iptables brachte gerade mal 400mbits über den Router. Sobald ein paar Iptables Rules zum Einsatz kamen, sank der Durchsatz auf unter 300mbits. HD Filme die von einem NAS gestreamt werden, fangen jetzt an zu ruckeln. Das war keine Option.
Der EdgeMax gibt sich hier keine Blöße. Wie von Ubiquiti beworben legt er das Gigabit auf die Leitung. Der Einsatz von Firewall-Regeln oder QoS hat dabei keinen Einfluss auf den Durchsatz, wenn man sich an kleinere Einschränkungen hält (erleuterung folgt gleich). Mittels IPerf konnte ich 850mbits ermitteln. Wobei mein Switch 900mbits auf die Leitung legt. Dieser Durchsatz wird erreicht, ohne dass der CPU auch nur Notiz davon nimmt (Load von 0).
Ein Blick auf die technischen Daten macht aber klar, dass dieses Ergebnis zu erwarten ist. Zum Einsatz kommt ein Cavium Octeon 500MHz Dual Core (Hardware Einheit zur Paketverarbeitung inklusive), 512MB RAM und 2GB Flashspeicher. Das ist einfach eine andere Hausnummer als meine bisherige Routerhardware. Auch so hinterlässt der EdgeMax einen anderen Eindruck als jeder SoHo Router den ich bis jetzt in die Finger bekommen habe. Er blinkt nicht wie ein Weihnachtsbaum und buhlt auch nicht um Aufmerksamkeit wie die letzten Asus und Netgear Geräte.
Das auffälligste ist im ersten Moment der vierte RJ45 Port – die gute alte Serielle Schnittstelle ist zu Wartungszwecken raus geführt worden. Gut selbst Cisco nutzt dafür jetzt USB Ports aber egal, ob Hauptsache sie ist raus geführt. Danach bekommt man (normalerweise) als erstes die (Web) GUI zu Gesicht. Diese kann man wohlwollend mit „managementtauglich“ Beschreiben. Man kann quasi jedem Azubi Zugriff geben, viel kaputt machen kann er nicht… Selbst für das Konfigurieren der Interfaces braucht man Zugriff via Konsole. Eine Konsole kann man zwar auch über die GUI bekommen, aber dass ist dann nicht mehr Klicki-Bunti. Überhaupt die GUI noch die sichtbarste Baustelle. Das einrichten einer Firewall Rule geht noch alles andere als intuitive von der Hand.
Wenn man sich via SSH (muss aktiviert werden) oder gar Seriellen Konsole auf den Router verbindet bekommt man direkten Zugriff auf das Router OS. Zum Einsatz kommt ein von Ubiquiti geforktes Vyatta. Dies ist eine Debian basierte Router Distribution. Anders als z.B Chanonical setzt Ubiquiti aber auf die standart Debian (squeeze) Quellen.
Die zur Verfügung gestellte vbash lehnt sich in Aufbau und Bedienung an die IOS (Cisco) Devices an. Das kann man mögen, muss aber man nicht. Standardmäßig wird zudem eine eingeschränkte Quagga Routing Suite eingesetzt. Wobei ich das Gefühl nicht loswerden, dass diese nur eingeschränkt wurde, weil man noch nicht das ganze Spektrum in der Konfigurations-Schnittstelle abdecken kann.
Das Konfigurieren geht dabei gut von der Hand. Schnittstellen und Routing sind schnell und übersichtlich Konfiguriert und der Router einsatzbereit. Besonders angenehm fällt dabei die „Commit/Rollback“-Fähigkeit der Konfigurationsoberfläche auf. Änderungen müssen erst via „Commited“ freigegeben werden bevor man sie final in den VRAM raus schreiben kann. So kann man zu jedem Zeitpunkt seine Änderungen „einsehen“. Beim Commit werden die neuen Einstellungen auf „Konsistenz“ geprüft. Firewall Rules ohne Interface werden gar nicht erst gespeichert. Anschließend werden alle Änderungen wirksam gemacht: Befehle angewendet, Dienste neu gestartet usw. Erst jetzt kann der finale „Save“ ausgeführt werden. Fehlkonfigurationen bei denen man sich selber Aussperrt, werden so erschwert. Zusätzlich können mehrere Einstellungssets vorgehalten werden. Das wirkt alles ausgereift und durchdacht. Nur leider bleibt das was man konfigurieren kann, weit hinter dem zurück, was dieser Router bietet.
Für mich war bei der Einrichtung der Firewall Schluss mit der vbash. Ich weiß nicht wie viele Versuche ich gesehen habe das Iptables-Kommando vor dem Benutzer zu verstecken. Dies ist ein weiterer auf der Liste. Kurz: ich führe nur noch das Nötigste (interfaces, web-gui abschalten, logins) in der Konfiguration, danach geht es über einen zweiten Benutzer (alternativ sudo su) an das „eigentliche“ Debian.
Ab jetzt spielt der „Router“ seine Stärke aus: brachiale Performance, Platz und Debian halt. 2GB sind für den Anfang mehr als genug um ein paar zusätzliche Dienste zu installieren. Da man die kompletten Debian-Quellen im Zugriff hat, findet man eigentlich jeden Dienst, den man irgendwie im Netzwerk gebrauchen könnte. Man hat aber auch nur 2GB Speicher. Eine Erweiterung via USB oder anderen BusSystem ist nicht vorgesehen. Zum Hosten kleiner WebSites würde es reichen, ist aber nicht zu empfehlen. Begründung folgt gleich…
Bei muss der Router FreeRadius , Kerberos zur Verfügung stellen und mehrere Clients mit einer 2 DMZ-Lans verbinden. Zu Testzwecken hab ich vier simultane (unterschiedliche Rechner) bonnie++ auf eine NFS Freigabe losgegangen. Der Durchsatz über den Router lag immer im Bereich 750 bis 850 mbits und die CPUs langweilten sich bei einem Load von 0. Auch versuche die CPU mit normalen Radius/Kerberos anfragen zu quälen, waren nicht von Erfolg gekrönt. Das sollte für den „Heimgebrauch“ reichen. Der Durchsatz ist aber stark vom Einsatz-Szenario abhängig. Die Hardwarebeschleunigung greift nicht überall. Sobald Bridging oder VLANs in Spiel kommen, muss die CPU rann. IPv6 wird erst mit der neusten Firmware auch „beschleunigt“ (disabled by default.). Wenn die Hardwarebeschleunigung fehlt bricht der Durchsatz rapide ein. Jeh nach Szenario landet man bei 500mbits oder gar 400 mbits (Firewall, NAT, QOS, IPv6 ohne HW) und der CPU ist am Limit. Der Router war allerding noch ansprechbar, und gut bedienbar. Ich hab es mit fünf Simultanen Floodings nicht geschafft, den Router so weg zu schießen, dass er nicht mehr bedienbar war. Ob er einem richtigen DDOS angriff stand hält würde ich mal bezweifeln.
Ein Wort zu den VLANs/Bridging Einschränkungen. Es ist möglich auf einem Interface „ungebridged“/“ungetagged“ und gleichzeitig „bridged“/“tagged“ zu arbeiten. Dabei wird der „ungebridged“/“ungetagged“ Traffic durch die Hardware beschleunigt und der Rest muss über die CPU. Man hat also, wenn man es clever anstellt, genügend Spielraum diesen „Makel“ zu umgehen. Zumal der Hersteller in Aussicht gestellt hat, dass sich dieser Umstand in Zukunft noch verbessert, sprich VLANs auch Hardware beschleunigt werden. Überhaupt sind noch viele der Eckpunkte des EdgeMax „im Fluss“. Ubiquiti erweitert mit jedem Update die Funktionalitäten, den Umfang der Hardwarebeschleunigung und behebt (natürlich) Bugs. Dabei hatte ich nie das Gefühl eine Beta im Einsatz zu haben. (Wobei man sich für selbige anmelden kann.) Die FirmwareUpdates machen immer einen sehr runden Eindruck.
Wo wir bei den Firmware Updates waren. Die kommen momentan recht zügig (zwischen 1.1.0 und 1.2.0 lagen 4 Monate). Das Firmwareupdate läuft dabei ähnlich wie bei OpenWRT. Einmal geflasht gehen alle Informationen verloren. Einzig die ConfigDatei und alles was in bestimmten Ordnern liegt wird erhalten. Größere Datenmengen oder gar Datenbanken verbieten sich da. Da nach einem Update sowieso die zusätzlichen Dienste neu installiert werden müssen, sollte man sich nur Keys, Certs und ähnliches auf dem Router vorhalten. Ein richtiger Webserver schließt sich somit fast aus. Komfortabel ist das noch nicht. Ein Mitarbeiter von Ubiquiti hat jedoch erläutert, dass in späteren Versionen auf einen RollingRelease angeboten werden könnte…
Wo wir beim letzten wichtigen Thema sind: dem Support von Ubiquiti. Der wird recht häufig gescholten. Ich hatte bis jetzt nur das „Vergnügen“ ihn in den Foren zu erleben und muss sagen, dass es wirklich ein Vergnügen ist. Es scheinen ein paar Mitarbeiter der EdgeMax Produktlinie abgestellt worden zu sein, durch die Foren zu streifen. Zu jeder wichtigeren Frage findet man immer eine, meist sogar mehrere Antworten von Ubiquiti-Mitarbeitern. Sie begründen Entscheidung, gehen auf Testergebnisse ein oder geben Hilfestellungen. Alles in allem macht es einen ungewohnt offenen Eindruck. Dies ist aber angesichts der Funktionalität und der (fehlenden) Dokumentation auch nötig. Während die meisten etablierten Router-Hersteller eine selbsterklärende GUI oder dicke (sinnfreie) Manuals anbieten, baut Ubiquiti gerade erste ihre KnowledgeBase auf. Bei vielen Fragen muss man aufs Forum zurückgreifen. In diesem Fall sehe ich das aber nicht als Nachteil. Die Suche funktioniert gut die passenden Antworten sind markiert.
Ein letztes Wort zum Thema OpenSource: Hier blick ich nicht mehr ganz durch. Laut Ubiquiti ist es möglich sich einen eigenen Kernel oder gar Image selber zu erzeugen. Bei Freebsd und OpenWRT gibt es auch Builds die wohl den Chip unterstützen. In wie weit dort die Hardware-Beschleunigung inbegriffen ist konnte ich in Ermangelung an Zeit nicht Testen. Interessant ist in jedem Fall, das für einen SDK von Cavium erst mal ein NDA unterzeichnet werden muss. Man bekommt also einen Kernel mit ClosedSource Binaries. Für Leute die nur 100% frei Software im Einsatz haben wollen, ist die Büchse aktuell erst mal nichts.
Für alle anderen, die einen „echten“ Router suchen, ist der EdgeMax genau das richtige. Klein, Unscheinbar, Leistungsstark und wenn man Linux beherrscht simpel in der Bedienung. Hatte ich den serielle Konsole schon erwähnt? Ende des Jahres sollte die 5Port POE Version des Routers im Handel verfügbar sein, dann werden meine Buffalos endgültig ausgemistet…
Ich hab seit einiger Zeit einen FreeRadius-Server um mein WLAN abzusichern und mein VPN Zugang zu regeln. Das System war so konfiguriert, dass der Client ein Zertifikat vorzeigt, einen Tunnel aufbaut und dann via EAP/PAP autorisiert wird. Das Gruppenmanagement übernahm dabei LDAP und die das Passwort wurde via Kerberos geprüft. Alles in allem sehr flexibel aber auch sehr komplex. Vor allem der LDAP Server störte mich doch extrem. Zum einen ist der so ganz anders zu konfigurieren und zu verwalten, als alle anderen Dienst ein meiner Landschaft, zum anderen hab ich ihn nie so richtig verstanden. Kurz der musste weg. Ich wollte aber weiterhin die Option haben, eine Nutzer via VPN auf Subnets „Zugang“ zu lassen aber vom Heimnetz „Sicher“ fern zu halten. Insofern man den aktuellen FreeRadius einsetzt bietet dieser eine sehr elegante Möglichkeit an, dass auf Zertifikatsbasis zu lösen.
Der Grundgedanke: Insofern man der CA wirklich vertraut bzw. die CA selber stellt, kann man davon ausgehen, dass ein Client nur das Zertifikat hat, dass er haben darf. Verlust und Diebstahl wird über eine aktuelle „Revocation Liste“ gelöst. Vertraut man der CA, kann man somit die Zugangsinformationen ins Zertifikat hinterlegen. Zum Beispiel kann man das OU (OrganisationUnit) oder gar das CN Feld nutzen. In meinem Fall, hab ich mich auf das CN Feld bzw den ganzen Zertifikats-Pfad verlassen. Meine Netz ist in verschiedene Bereiche getrennt: Sicher, Gesichert, Offen (Radius entfällt). Alle Clients haben schon jetzt Zertifikate die wie folgt aussehen: hostname.sicher.ca oder bekannter.gesichert.ca. Ich musste den Radius nur noch dazu bekommen, dass ein Client der in das „Sichere“ Netz will auch ein „sicher.ca“-Zertifakt vorweißt.
Umsetzung: Was man vorher braucht, ist ein Radius der TLS beherrscht. Das wird hier beschrieben: Ubuntusers:Wiki – FreeRadius. Läuft der TLS Modus stehen nun eine Reihe von Variablen innerhalb der FreeRadius-Configuraiton zur Verfügung. Eine komplette Liste konnte ich nicht auftreiben aber laut einigen Mailinglisten sind die folgenden Variablen wohl verfügbar:
TLS-Cert-Serial
TLS-Cert-Expiration
TLS-Cert-Issuer
TLS-Cert-Subject
TLS-Client-Cert-Serial
TLS-Client-Cert-Expiration
TLS-Client-Cert-Issuer
TLS-Client-Cert-Subject
Interessant ist die TLS-Client-Cert-Subject – Variable. Diese stellt das Subject via String zur verfügung. Jetzt muss man nur noch mittels RegExp seine gewünschte Prüfung durchführen. Dass kann dann so aussehen.
Was folgt ist folgende Prüfung. Wenn eine TLS-Verbindung über einen Zugangspunkt mit der IP 10.11.1.2 und NAS-ID (vorher vereinbart) „sicheres-lan“ ankommt muss das CLientZertifikat auf „*.sicher.ca“ ausgestellt sein. Alles andere wird abgeleht. Mann kann da noch weitere else-Zweige einbauen. Aber das Prinzip bleibt das gleiche.
Da CSync leider nicht meine Erwartungen erfüllt hat bzw. nicht im Ubuntu-Repository versorgt wird musste ich mich vor ein Weile nach Alternativen umschauen.
Dabei bin ich auf Unison gestoßen. Installiert man es auf Client und Server kann man via ssh sehr schnell große Datenmengen in beide Richtungen abgleichen. Man kann sogar eine Konfliktlösungsstrategie angeben, falls es sowohl auf Server als auch Clients zu Änderungen kam.
Mittels Exclude-List kann man gezielt steuern was übertragen werden soll. Sogar via Regex.
Bleibt nur noch das Problem wie man den ssh-Daemon auf der Server-Seite dazu bekommt ohne weitere Passwortabfrage eine Verbindung zuzulassen. Da gibt es verschiedene Varianten wie z.b. das Public-Key-Verfahren (wobei der keyring automatisch aufgemacht werden muss) oder GSSAPI. Letztere ist relativ bequem einzusetzen, wenn man mal einen Kerberos eingerichtet hat. Dann muss man einfach folgende Konfiguration im SSH Daemon vornehmen.
Ich hab seit einer geraumen Zeit OpenWRT im Einsatz und will hier mal meine Meinung zu dieser „Linux-Distribution“ kundtun.
Bei OpenWRT handelt es sich wie DD-WRT um eine aus dem WRT54G-Basissystem entstandene, auf Router ausgerichtete Firmware. Viele weitere Projekte wie z.b Freifunk bauen auf OpenWRT auf.
Was zeichnet OpenWRT nun gegenüber anderen Router-Firmwares aus, was macht es empfehlenswert? Kurz und knapp: es ist ein „echtes“ Linux. Soll heißen, man hat ein schreibbares Root-Dateisystem, vollen Zugriff auf /dev, /etc und alle Änderungen überleben einen Reboot. Man kann sämtliche Hilfs- und Automatisierungsfunktionen abschalten bzw. deinstallieren und ggf. auf einem „nackten“ System aufsetzen. Mittels des Paketmanagers opkg kann man bequem fast alles nachinstallieren was man so braucht, wenn mal etwas fehlt kann man es sich auch selber ein Paket bauen. Alles in allem ein Eldorado. Kniffelige Setups lassen sich relativ unkompliziert Umsetzen, Dinge die mit anderen Firmwares nicht funktionieren (VLAN Konfiguration pro Port) sind mit OpenWRT ohne größeren Aufwand umgesetzt. All das hat dafür gesorgt, dass OpenWRT momentan auf allen meinen Routern im Einsatz ist.
Es gibt aber auch Schattenseiten. Die große Funktionsvielfalt geht meist mit einem Konfigurationswust einher. Bei OpenWRT versucht man das über eine einheitliche Konfigurationsschnittstelle abzufangen (UCI). Dabei gibt es unter /etc/config eine reihe von Konfigfiles die immer „gleich“ gestaltet sind. Diese werden mittels Paketabhängiger Scriptes dann in die eigentlichen Konfigurationsfiles umgesetzt. Aus der WLAN-Config Datei /etc/config/wireless wird zb das /tmp/hostapd.conf erzeugt und anschließend der hostapd Dienst hochgefahren. Dieses Verfahren hat drei Schwächen. Wenn der Paketverwalter keine UCI Unterstützung vorsieht, ist man wieder mit der Hand am arm unterwegs. Manchmal wird sowohl UCI als auch die eine eigene Konfiguration benötigt, dann wird es schnell unübersichtlich. In seltenen Fällen empfinde ich das UCI Interface komplizierter als die ursprüngliche Konfigurationsmethoden. Die UCI-Firewall Konfig schmeiße ich immer als erstes runter und setzte mir alles selber mit iptables-befehlen auf.
Was noch Problematisch ist, ist der Upgrade/Deploy-Prozess. Es gibt verschiedene Varianten OpenWRT auf seinen Router zu bekommen. Einmal die „stable“ Images, dann den Entwickler-Images und zu guter letzt kann man sich aus dem Entwickler-Repo auch das latest-Image zusammenbauen. Die komfortabelste Variante ist ein stable-Image. Diese wird über die gesamte zeit mit Packages versorgt. Das Entwickler-Image (trunk) benötigt man, wenn die eigene Hardware noch nicht von dem stable-Image unterstützt wird. Hier hat man mit zwei Problemen zu rechnen. Zum einen fliegen Pakete aus dem Repo einfach raus. Das würde einen normalerweise erst bei der nächsten stable-Version (mit Vorwarnung) ereilen. Das zweite Problem ist, sobald die Entwicklerversion auf einen neuen Kernel setzt, werden die module entsprechend hochgezogen. Will man ein Paket aktualisieren steht nun ein komplettes Router flashen an. Nach dem flashen hat man quasi wieder einer jungfräulichen Router. Einzig ein paar vor definierte Ordner und Dateien (inkl /etc) werden erhalten. Pakete und Anpassungen muss man manuell nachziehen. Das macht die Fernwartung ein wenig kniffelig.
Das sind aber auch die einzigen Probleme, die ich mit dieser Distri hatte. Ansonsten sind in ca einem Jahr betrieb keine einziger störender Effekt aufgetreten. Die ganze Zeit liefen die Router stabil und ohne nennenswerten Konfiguration/Administrationsaufwand.
Wer Moneyplex mit auf einem 64Bit system betreibt, wird das ein oder andere Mal verärgert feststellen, dass es immer noch keine native 64 Bit Version des Programms gibt. Um es zu starten muss man unter Ubuntu schon immer das ia32-libs Package installieren. Will man dann auch noch den kartenleser via PC/SC-Treiber ansprechen (oder muss es, weill der Herrsteller nur solche Treiber ausliefert) musste man im 10.04 LTS basteln. Mittlerweile kann man einfach die benötigte Library im 32 Modus nachinstallieren. Einfach das Paket libpcsclite1:i386 nachinstallieren, Moneyplex neustarten und zb den Reiner-SCT ohne gefrickel ansteuern.
So nun muss matrica nur noch eine 64Bit Version raus bringen, dann bin ich 100% zufrieden 😉